XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.3_436"; fcs:x-context: baedeker.3; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.3_436"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.011S PT0.029S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.3_436</phrase></query>)];
1 - 1

282 DIE MALAYISCHE HALBINSEL. zu der auf 45 Mill. geschätzten, vielleicht aus alter Mischung zwi-
schen
den gelben Ostasiaten, und den dunkeln Südasiaten hervor-
gegangenen
Rasse, die, ein ausgeprägtes Seevolk, das ganze südöst-
liche
Inselland bis nach Australien, sowie Madagaskar bewohnt.
Sie sind von mittlerem ebenmäßigem Wuchs, olivenbraun, mit
schwarzem glattem Haupthaar, aber bartlos, und pflegen sich mit
weiten Beinkleidern, einem langen bunten Hüfttuch (Sarong) dar-
über
und einer losen Jacke zu bekleiden. Ihre Sprache ist mon-
golischer
Wurzel. Sie haben mit dem Islam, zu dessen Bekennern
sie seit dem XIII. Jahrh. gehören, die arabischen Schriftzeichen
angenommen und besitzen eine eigene Literatur. Ihre Kultur be-
ruht
auf dem Reisbau mit künstlicher Berieselung. Sie ermangeln
aber des Erwerbsinns und sehen der wirtschaftlichen Erschließung
des Landes durch die Fremden tatenlos zu. Von letzteren machen
die Chinesen, die durch das Zinn angelockt wurden, jetzt mehr als
die Hälfte der Gesamtbevölkerung aus, teils niedrige Kulis, teils
industrielle Unternehmer, teils Großkaufleute von außerordent-
lichem
Reichtum. Die Europäer, die 1511 in der Stadt Malakka
zuerst Fuß faßten (S. 287), waren bis vor wenigen Jahrzehnten nur
am Küstensaum angesiedelt, dringen jetzt aber ebenfalls nach dem
Innern vor. Eine Menge anderer Völker folgen ihnen, besonders
südindische Tamilen als Kulis, Sikhs als Polizeitruppen, auch
andere Nordindier, Singhalesen, Javanen, Japaner.

Politisch setzt sich der südliche Teil der Halbinsel zusammen
aus der brit. Kronkolonie Straits Settlements und den Malayischen
Schutzstaaten. Die Straits Settlements, d. h. Siedelungen an
der Straße (von Malakka), kurz Straits genannt, bestehen aus
den drei Provinzen Wellesley, zu der die Insel Penang, ein gegen-
überliegender
Festlandstreifen und der Bezirk Dinding (S. 286)
gehören, Malakka (S. 287) und der Insel Singapore, mit einer
Gesamtfläche von 4140qkm und 722075 Einwohnern (1000 Euro-
päer
). Regierungssitz ist Singapore. Dem Gouverneur stehen ein
Exekutiv- und ein gesetzgebender Rat zur Seite. Die Malayischen
Schutzstaaten
umfassen die Sultanate (von N. nach S.) Perlis,
Kedah, Kelantan, Tringganu, Perak, Pahang, Selangor, Negri
Sembilan
und Johore, zusammen 133500qkm, mit 1935900 Ein-
wohnern
. Perak, Selangor, Negri Sembilan, Pahang und seit 1910
auch Tringganu bilden einen Staatenbund (Federated Malay States),
mit einem brit. Generalresidenten (Chief Secretary) an der Spitze,
der dem Gouverneur der Straits untergeordnet ist, und sind zur
Stellung eines Truppenkontingents verpflichtet. Das Abhängigkeits-
verhältnis
der übrigen ist ähnlich geordnet.

Landesmünze ist der Straits-Dollar ($) in Silber, der in
100 Cent geteilt wird. 1906 ist der Wert von 60 $ auf 7 £ Sterl.
festgelegt worden, 1 $ also = 2 Sh. 4 p., in deutschem Gelde